Dienstag, 10. Juli 2007
GenussDas Stockhausen-Fieber grassiert wieder. Kürten, Heimatort des weltberühmten
Komponisten, ist zum zehnten Mal Wallfahrtsort. Noch bis Sonntag gibt's
allabendlich ein Konzert in der Sülztalhalle. Obwohl die Musik von Karlheinz
Stockhausen jenseits eingefahrener Hörgewohnheiten dem Publikum bisweilen
Geduld abverlangt, sind die Zuhörer erstaunlich bunt gemischt - vom
Jugendlichen bis zur Rentnerin. Darunter ich. Denn seit Jahren bin auch ich
Pilgerin. Weil ich es großartig finde, den außergewöhnlichen Musiker vor der
Tür zu erleben. Und weil ich merke, dass sich mir Kraft und Genuss seiner Werke
umso mehr erschließen, je öfter ich diese Klangwelten erlebe. Seit meine
Tochter sechs Jahre ist, nehme ich sie zu den Konzerten mit. Manchmal fragt sie,
wann die Musik zu Ende ist, doch stets ist sie fasziniert. Letzthin lud ich ihre
Freundin Henriette ein mitzukommen. Doch offenbar machte ich ihr das Konzert völlig
falsch schmackhaft, denn meine Tochter riss plötzlich ungeduldig das Wort an
sich: „Also, Henriette, magst du Äpfel?“ Die Freundin bejahte verdutzt und
erhielt triumphierend von meiner Süßen die Auskunft: „Da gibt es in der
Pause immer Äpfel. Das ist total cool!“
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