Heft 2/2002
Juli 2002 - September 2002
Sprachenschule
Amkreutz GmbH, Bergisch Gladbach
Brigitte Schulz
LetterService, Bergisch Gladbach
Schlossrestaurant im
Schlosshotel Lerbach, Bergisch Gladbach
Sprachen
öffnen Türen
In
Gladbach für über 100 Schüler jährlich
Das
freundliche „Guten Tag, Herr Amkreutz“ bringt Johann J. Amkreutz oft in
Verlegenheit. Wer grüßt ihn lächelnd? Der 64jährige hat zu viele Gesichter
gesehen, um sie sich alle merken zu können. Weit über 4000 Personen hat seine
Bergisch Gladbacher Privatschule in über drei Jahrzehnten ausgebildet: in
Sprach- und EDV-Kursen, im Tages- und Abendunterricht. Hinzu kommen Übersetzer-Dienste.
Für den Chef der Amkreutz GmbH selbstverständlich: Für spezielle Fälle ist
er auch mal sonntags da.
Amkreutz, der
seine Jugend in Frankreich verbrachte und fünf Sprachen spricht, fing als Übersetzer
an. Zunächst arbeitete er als Angestellter in Köln, dann gründete er – mit
30 Jahren – 1968 in Bergisch Gladbach sein eigenes Übersetzungsbüro.
„Damals gab es hier so etwas noch gar nicht“, erinnert er sich. „Und das
ist richtig eingeschlagen.“ Zwei Monate später stellte er die beiden ersten
Mitarbeiter ein. 1972 kam die Sprachenschule als separates Unternehmen hinzu, später
eine Firma für PC-Systemlösungen.
Diese drei Standbeine florieren und sind Anfang des Jahres 2002 zur Amkreutz
GmbH zusammengewachsen, einer Privatschule für fremdsprachenorientierte Aus-
und Fortbildung mit Übersetzungsbüro. Sie zählt inzwischen 26 festangestellte
sowie freiberufliche Mitarbeiter, verfügt über 60 PCs in ihren Hörsälen und
bildet jährlich etwa 120 Schüler aus, von denen Zweidrittel Deutsche sind. Das
restliche Drittel stammt aus unterschiedlichen Nationen, im Jahr 2001 waren 19
Staaten vertreten. Das Angebot der Privatschule ist breit gefächert. Den
Fachbereich Übersetzungen leitet Linda Heß, die schon seit 1970 für Amkreutz
tätig ist. Schwerpunkt sind Übersetzerdienste für Unternehmen aus technischen
Bereichen.
Leiter des Fachbereichs PC-Systemlösungen ist Günter Schröder. Er kümmert
sich darum, dass im Hause alles rund um den Computer funktioniert und betreut
zudem auch andere Dienstleister in Sachen Hard- und Software. Den breitesten
Raum nimmt der Fachbereich Aus- und Fortbildung ein, den Rainer Schmitz leitet.
In Tages- und Abendkursen wird Englisch, Französisch und EDV unterrichtet. Die
Schüler können hausinterne Zeugnisse erwerben, aber auch Berufsabschlüsse und
international anerkannte Qualifikationen. „Die Amkreutz GmbH ist für die
Stadt Bergisch Gladbach Trainings- und Prüfungszentrum der Industrie- und
Handelskammern London und Paris“, erzählt der 64jährige Chef stolz. In den Räumen
an der Jakobstraße werden PC-Bürofachkräfte, europäische
Wirtschaftsassistentinnen und europäische Marketingassistenten ausgebildet. Es
gibt berufsbegleitenden Unterricht, Arbeitsamt-Schulungen, Firmen-Fortbildungen
und Einzelunterricht.
34 Jahre ist Johann J. Amkreutz im Geschäft, und in dieser Zeit hat sich
etliches verändert. Bei Firmengründung waren beispielsweise 90 Prozent der
technischen Übersetzer Männer, heute sind 95 Prozent Frauen. Die klassische
Chefsekretärin ist nahezu ausgestorben, stattdessen werden meist Akademiker als
Assistenz der Geschäftsführung eingestellt und Tipp-Arbeiten in Schreibpools
verlagert. Entsprechend veränderten sich die Kursinhalte, gut 400 Stunden EDV
sind heute bei jeder Ausbildung obligatorisch.
Dem Zeitgeist entsprechend hat sich auch die Firma weiterentwickelt. Gern erzählt
Amkreutz von dem hartnäckigen Mitarbeiter des Arbeitsamtes, der ihn in den 80er
Jahren überreden wollte, Arbeitslose zu unterrichten. Er habe das zunächst
abgelehnt und erst bei wiederholter Anfrage ein Versuchsangebot gestartet. Als
zu seiner grenzenlosen Überraschung die ganze Klasse vor der IHK als
Fremdsprachenkorrespondent Englisch abgeschlossen habe, seien alle seine Befürchtungen
widerlegt gewesen. Sogleich ging er in die Offensive: Er krempelte die Stundenpläne
um und stieg voll in die Aus- und Fortbildung arbeitssuchender Menschen ein. Bis
heute haben etwa 2500 vom Arbeitsamt geförderte Personen die verschiedensten
Tageslehrgänge durchlaufen.
Auch in Sachen Unternehmensnachfolge denkt der 64jährige voraus. Weil aus der
Familie niemand nachwächst, hat er frühzeitig Rainer Schmitz zu seinem
Nachfolger aufgebaut. Der 39jährige war 1990 als Dozent für
Betriebswirtschaft, Jura und EDV zur Firma gekommen. Inzwischen ist er nicht nur
Leiter des Fachbereichs Aus- und Fortbildung, sondern auch Geschäftsführer der
Amkreutz GmbH – gleichberechtigt mit dem Senior-Chef. „Ich bin nur noch ein
Frühstücksdirektor“, kokettiert Amkreutz, der gemeinsam mit seiner Frau
Ingrid Gesellschafter ist. Die Zeiten, in denen er 80 bis 100 Stunden pro Woche
gearbeitet habe, seien vorbei. Arbeitslos ist der Senior dennoch nicht: In
seinem Dachzimmer-Büro, in dem noch die Pinien-Möbel der ersten Firmenstunde
stehen, will er ein Buch schreiben. Darin hat er Erfahrung. Von seinem
dreisprachigen „Wörterbuch der Datenverarbeitung“ wurden weltweit 25 000
Exemplare verkauft. Das habe allerdings „nur“ 55 000 Eintragungen pro
Sprache gehabt, erzählt er. Das neue Werk sei ein dreisprachiges „Wörterbuch
der Informationstechnologien“, das an die 250 000 Eintragungen pro Sprache
haben werde. „Das wird mein Schwanengesang.“ Und für viele kommende Schülergenerationen
eine Arbeitserleichterung.
Ute Glaser
Kontakt:
Amkreutz GmbH
Jakobstraße 81c
51465 Bergisch Gladbach
Tel.: 0 22 02 / 9 55 53-0
Fax: 0 22 02 / 9 55 53-33
amkreutz@amkreutz.de
www.amkreutz.de
Wir
entlasten Ihr Büro
Als
mobiler Dienstleister unterwegs
Wenn
ein mittelständischer Chef bei einem Großkunden einen Präsentationsvortrag
halten soll, gerät er schnell ins Schwitzen: Auf welche Weise stellt er sein
Unternehmen am wirkungsvollsten vor? Will er 4000 Mailings verschicken, belastet
das seine Büro. Und soll ein Flyer gedruckt werden, sind Mitarbeiter zu
professioneller Qualität nur selten qualifiziert. In all diesen Fällen – und
vielen mehr – hilft der „Brigitte Schulz LetterService“. Kurz: BSL.
Das Team sitzt im TechnologieZentrum des Moitzfelder
TechnologieParks, sofern es nicht mit den zwei markanten BSL-Fahrzeugen zu
Kunden, Post oder Druckerei unterwegs ist. Brigitte und Rainer Schulz, die
Chefs, legen Wert darauf, mobile Dienstleister zu sein. Gemeinsam mit
Produktionsleiterin Heike Szyperski und zwei weiteren Mitarbeitern übernehmen
sie ein breites Spektrum von Arbeiten in den Bereichen Textverarbeitung, Präsentation
und Mailing.
Begonnen hat die heutige GBR 1995 als Ein-Frau-Unternehmen. Damals beschloss
Brigitte Schulz (41), als die Kinder 5 und 7 Jahre alt waren, „wieder etwas zu
tun“. Sie, die gelernte Arzthelferin, hatte schon vor der Heirat in die
PR-Branche gewechselt und wollte sich jetzt auf Textverarbeitung konzentrieren.
Dazu war wenig Equipment nötig und das Arbeitszimmer im Moitzfelder Wohnhaus
ausreichend. Doch erstens lief der LetterService, der Schreibarbeiten aller Art
umfasste, besser als gedacht, und zweitens reizte es den Ehemann, mit
einzusteigen. Er hatte sich nach Schreinerlehre, Vertrieb und Vertriebsleitung
wegen eines Arbeitsunfalls völlig neu orientieren müssen und studierte
Betriebswirtschaft. „Die Selbstständigkeit war von mir ein Traum.“ So kam
es, dass BSL ins TechnologieZentrum umzog und Rainer Schulz im Frühjahr 97 als
zweiter GBR-Chef einstieg. Das professionellere Auftreten im TechnologiePark
gegenüber Kunden war Motiv für den Umzug gewesen.
Allerdings räumt das Ehepaar ein: „Die Textverarbeitung allein hätte uns
nicht ernähren können.“ Deshalb erweiterte die Firma ihre Palette und
wandelte sich so auch inhaltlich vom Nebenerwerb zum Profi-Anbieter. Inzwischen
macht die Textverarbeitung nur noch ein Viertel des Auftragsvolumens aus. Zu ihr
gehören unter anderem das Schreiben von Gutachten, komplizierten Texten,
Weihnachtspost, Angeboten und Serienbriefen, aber auch die Anlage von
Kundendatenbanken und ihre Verwaltung.
Zweites Standbein ist der Bereich Präsentation. BSL erstellt Vortragsunterlagen
inhaltlich und grafisch, fertigt in Absprache mit dem Kunden Folien, Handouts,
Poster, Animationen, Flyer und Broschüren. Bei Bedarf wird der Kunde auch während
seiner Veranstaltung begleitet und unterstützt. Rainer Schulz hat schon manches
Mal den Beamer bedient. BSL übernimmt aber auch die komplette Organisation
einer Veranstaltung – vom Aufbau über Medientechnik und Pressemappen bis hin
zum Einsatz der Putzkolonne. Zuletzt war das so bei der Einweihung des neuen
Hauses 56 im TechnologiePark. Von der Einladung bis zum Sektempfang zeichnete
BSL verantwortlich. „Wir wollen keine Werbeagentur sein“, stellt Schulz
klar. „Aber wir können on demand hinzugerufen werden. Das machen wir gerne
mit der Werbeagentur, aber auch alleine.“
Das dritte Standbein der Firma ist der Bereich Mailing. Er macht inzwischen die
Hälfte des Arbeitsvolumens aus. Brigitte Schulz lacht, wenn sie sich an den
Start erinnert. „Können Sie 2000 Rechnungen verschicken?“ fragte ein Kunde.
Na klar! Freunde wurden mobilisiert, ein Wochenende lang liefen drei Drucker heiß
und die Finger schmerzten beim Kuvertieren. „Sechs Wochen später hatten wir
eine Kuvertiermaschine“, erzählt Rainer Schulz schmunzelnd. Die ist
inzwischen einer hochprofessionellen Anlage gewichen, die pro Stunde 4000 Briefe
versandfertig macht.
Stolz ist BSL darauf, dass Texte nicht nur verschickt, sondern auch kritisch
geprüft werden. Das erspart dem Kunden manche Peinlichkeit. „Denn für den
ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance“, meint Schulz, der schon in der
Sommerpost Wintergrüße aufspürte. Zudem sei der Service der
„Porto-Optimierung“ auf fruchtbaren Boden gefallen. Schließlich ist es ein
Unterschied, ob Serienbriefe mit 56 oder 24 Cent pro Stück frankiert werden.
„Das ist eine Dienstleistung, die spart Geld.“ Im Idealfall mehr, als BSL
kostet. Schulz, ein Ur-Moitzfelder, freut sich, dass die Firma im Kreis
verwurzelt ist. 75 Prozent der Kunden kommen aus 30 Kilometern Umkreis – unter
anderem die RBW. Aushängeschilder sind Lufthansa Gebäudemanagement, Kienbaum
Unternehmensberatung, Bosch, Grimme-Institut und Bull Computer. Als im Mai Fritz
Schrammas Präsentation des ICE-Terminals in Cannes und Tokio von der Presse
gelobt wurde, war auch er glücklich: „Die Unterlagen des Kölner OBs waren
von uns."
Ute Glaser
Kontakt:
BSL Brigitte Schulz LetterService
TechnologiePark
Friedrich-Ebert-Straße
51429 Bergisch Gladbach
Tel.: (02204) / 84 36 80
Fax: 0 22 04 / 84 36 81
bsl.schulz@t-online.de
www.bsl-service.de
Gänse
und Gänseblümchen
Detlev
Ueters lukullische Überraschungen
Vogelgezwitscher, Rosenduft und das satte Grün eines Parks: Bei
sommerlichem Wetter auf der Terrasse des Schlossrestaurants zu sitzen, ist mehr
als ein lukullisches Vergnügen. Hier wird neben dem Gaumen auch das Auge verwöhnt.
Und wenn sich die Wohlgerüche der Natur mit denen des Tellers mischen, sogar
die Nase.
Detlev
Ueter, 33jähriger Küchenchef, blickt zufrieden auf die Mittagsgäste, die
gerade unter Sonnenschirmen Platz nehmen. Vor einem Jahr hat sein Restaurant die
Terrasse hinzugewonnen. Die ehrwürdigen Mauern von Schloss Lerbach wurden
aufgebrochen, um die vormalige „Schloss-Schänke“ mit Tageslicht zu füllen.
Der alte Name prangt zwar immer noch am Eingang zum Schlossgelände, doch es hat
sich herumgesprochen, dass die Kelleratmosphäre verschwunden ist.
Geblieben ist die bodenständige Küche, die Ueter und sein 17köpfiges Team
variationsreich kredenzen. Es ist eine Kost im Landhausstil, die altbekannte
Gerichte wie „Rheinischer Sauerbraten“, „Himmel un Äd“ oder
„Kalbshaxe“ leichter zubereitet und verfeinert. Da gibt es Mai-Wirsing mit
Speck und Zwiebeln, Rübstiel mit Kochschinken, hausgemachte Nudeln, Risotto
oder Polenta. Als Nachspeise sind Ueters „Armer Ritter“ seit Jahren ein
Dauerbrenner. Er selbst schwört allerdings auf den Topfenknödel mit
Aprikosenkompott und weißem Schokoladeneis.
Bei der Arbeit bevorzugt der Koch regionale Produkte, zum Beispiel Forellen aus
dem Schlossteich, und gern peppt er seine Gerichte durch überraschendes Beiwerk
auf. „Ich bin gerade dabei, die Wildkräuter zu erforschen“, erzählt Ueter,
während er einen Salat mit Schollenfilets anrichtet. Er experimentiere mit Knöterich,
Bärlauch, Löwenzahn und anderen Pflänzchen, die am Wegesrand wachsen.
Sagt’s und bittet einen Mitarbeiter, ein Sträußchen Gänseblümchen vorm
Schloss zu pflücken. Nicht für die Vase, sondern für den leicht nussigen
Geschmack im Sommersalat.
Seit 1996 steht Detlev Ueter in der Lerbacher Küche. Dass ihm das noch nicht
leid geworden sei, liege „an der Vielseitigkeit im Haus“. Sein Team verwöhnt
nicht nur die Gäste des Schlossrestaurants, sondern betreut auch die Bar und
den kompletten Bankett-Bereich. Zudem kommt aus Ueters Küche das Frühstück
der Hotelgäste, manches Picknickkörbchen sowie das Catering für Festivitäten
auch außerhalb des Hauses. Das Gänse-Taxi, das es dieses Jahr zum zweiten Mal
geben wird, gehört genauso zum Spektrum wie das lukullische Mahl für Norwegens
Prinz Haakon im Kölner ABC-Tower.
Ueters Restaurant bildet bewusst einen Kontrast zu Dieter Müllers Sterne-Tempel
eine Etage höher. Wer sich in der gepflegten Atmosphäre des Schlossrestaurants
– bisweilen zwischen Ausstellungsbildern – niederlässt, kann à la carte
oder ein „Königliches Mahl“ wählen. Sonn- und Feiertags gibt es von 12.30
bis 14.30 Uhr Lunch zum Festpreis: Für 39 Euro bekommt der Gast neben einem
Hauptgericht (vier stehen zur Wahl) Vor- und Nachspeisen vom Büfett, zudem
Wein, Wasser, Kaffee und – nach Voranmeldung – sogar Kinderbetreuung. Einen
Ruhetag gibt es nicht, und hat Ueter Feierabend, kocht er bisweilen noch weiter:
zuhause am heimischen Sander Herd für Frau und Töchter oder in der Restaurantküche
mit Hobbyköchen, für die er einmal im Monat einen Kochkurs anbietet
(Sonntagnachmittags, 75 Euro inklusive Weinprobe und Abendessen). Die lernen
dann, wofür Gänseblümchen gut sind, und manch verblüffenden Küchentrick.
Ute
Glaser
Kontakt:
Schlossrestaurant Lerbach
Lerbacher Weg, Bergisch Gladbach
Tel.: (02202) 2 04-0
Fax: (02202) 2 04-940
info@schlosshotel-lerbach.com
www.schlosshotel-lerbach.com
Küche
geöffnet:
jeden Tag 12-14 Uhr und 18.30 bis 22 Uhr
Restaurant:
65 Plätze
Terrasse: 80 Plätze
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